Weingüter aus der Region Champagne

Das nördlichste Weinbaugebiet Frankreichs befindet sich rund 150 Kilometer nordöstlich von Paris. Die Champagne besitzt denkbar günstige Voraussetzungen zur Erzeugung hochwertiger Schaumweine. Entscheidend ist das kühle Klima im Zusammenspiel mit den in weiten Gebieten der Champagne vorkommenden Belemnit und Micraster-Kreideböden. Dies erlaubt – im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen – reife Trauben hervorzubringen, die zugleich auch eine hohe Säure besitzen. Die gute Reife in Verbindung mit einer hohen Säure sind letztlich ganz entscheidend für die Qualität des Schaumweines.

Das Anbaugebiet ist seit 1927 genau umgrenzt und umfasst zurzeit etwa 34‘000 Hektar, wobei vor einigen Jahren eine weitere Ausdehnung beschlossen worden ist. Die jährliche Produktionsmenge liegt bei rund 330 Millionen Flaschen. Die wichtigsten Rebsorten sind Pinot Noir (38 Prozent), Pinot Meunier (33 Prozent) und Chardonnay (28 Prozent der Anbaufläche). Verglichen mit dem Bordelais oder Languedoc ist das Anbaugebiet flächenmässig nicht sonderlich umfangreich, dennoch ist die Champagne aufgrund der hohen Durchschnittsverkaufspreise das Weingebiet mit der grössten Wertschöpfung weltweit. 

In der Champagne gibt es rund 15‘000 Winzer, denen 90 Prozent der Rebfläche gehören. Sie verkaufen ihre Trauben zu einem Grossteil den Handelshäusern, die zwei Drittel des Absatzes realisieren. Der grösste Produzent ist LVMH (Moët Hennessy – Louis Vuitton) mit einem jährlichen Produktionsvolumen von rund 65 Millionen Flaschen. Folgende Marken gehören dem Konzern: Moët & Chandon (inkl. rund sieben Millionen Flaschen Dom Pérignon), Veuve-Clicquot, Krug, Ruinart und Mercier. 

 

Weine aus der Region
Champagne Bernard Remy «Selection Schwander» brut
Champagne Bernard Remy, Champagne, Frankreich
60% Pinot Noir, 35% Chardonnay, 5% Pinot Meunier
CHF 29,80 statt CHF 34,50
Magnum Bernard Remy
Champagne Bernard Remy, Champagne, Frankreich
60% Pinot Noir, 35% Chardonnay, 5% Pinot Meunier
CHF 74,00
Champagne «Blanc de Noirs» brut
Champagne Bernard Remy, Champagne, Frankreich
100% Pinot Noir
CHF 36,60
Champagne «Blanc de Blancs» brut
Champagne Bernard Remy, Champagne, Frankreich
100% Chardonnay
CHF 36,90 statt CHF 42,00
Champagne Bernard Remy Rosé brut, Spezialfüllung
Champagne Bernard Remy, Champagne, Frankreich
60% Pinot Noir, 35% Chardonnay, 5% Pinot Meunier
CHF 36,90
Champagne «Grand Crû» brut, Le Mesnil-sur-Oger, Blanc de Blancs
Champagne Bernard Remy, Champagne, Frankreich
100% Chardonnay
CHF 36,90 statt CHF 43,00
Champagne Ayala, Brut Majeur
Champagne Ayala, Champagne, Frankreich
55% Chardonnay, 30% Pinot Noir, 15% Pinot Meunier
CHF 39,80 statt CHF 44,00

Archivweine / Ausverkauft

Champagne "Amour de Deutz" 2006
Archiv - ausverkauft
Archiv - ausverkauft
Champagne "Amour de Deutz" 2006
Champagne Maison Deutz, Champagne, Frankreich
55% Pinot Noir, 45% Chardonnay
CHF 139,00
Nene empfiehlt:

Nene empfiehlt:

Nicole Rader ist zuständig für den Verkauf und Import und arbeitet in Zürich. Wenn sie wählen kann, trinkt sie Champagner!

Champagner: Der König der Schaumweine aus der Champagne

«Brüder kommt, ich trinke Sterne!» Es lässt sich darüber streiten, ob dieser Ausruf des Benediktinermönchs Dom Pérignon (1638–1715) als Ausruf seiner Begeisterung oder seiner Enttäuschung über seine zufällige Erfindung der Flaschengärung, der Méthode Traditionelle, bewertet werden kann. Ohnehin ranken sich um die Entstehung des prickelnden Luxusgetränks fabelhafte Geschichten, mit denen sich die grossen Häuser wie Moët & Chandon schmücken. 

Auch heute noch atmet das nördlichste Weinanbaugebiet Frankreichs, die Champagne, die mehr als 300-jährige Geschichte des Schaumweins. Auf 34’000 Hektar keltern rund 15’000 Winzer die Trauben Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay. In erster Linie für die grossen Handelshäuser wie LVMH (Moët Hennessy – Louis Vuitton) sowie für Champagnerhäuser in Familienbesitz, zu denen Taittinger, Bollinger und Louis Roederer gehören. Doch auch Kleinproduzenten machen mit ihren neuen Ansätzen in den letzten Jahren auf sich aufmerksam. 

Ich möchte Sie auf eine kleine Reise in die Champagne entführen. Denn selbst, wenn es wohl kein anderes Getränk gibt, das mit so vielen Zitaten grosser Namen wie Napoleon oder Coco Chanel bedacht worden ist, gibt es spannende Familiengeschichten sowie interessante Fakten über die fabelhaft schäumenden Weine aus Frankreich, die Sie wahrscheinlich noch nicht kennen. So können Sie beim nächsten prickelnden Apéro mit Ihrem neuen Wissen glänzen.

Gerüttelt, nicht gerührt: Ein kleiner Leitfaden der Champagner-Herstellung

Die Champagne bringt aufgrund der unterschiedlichen Mikroklimata und Bodentypen ihrer Weinbaugebiete wie Montagne de Reims, Côte des Blancs, Côte des Bar und Vallée de la Marne ganz unterschiedliche französische Weine hervor, deren Charakter durch unterschiedliche Anteile von Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay bestimmt wird. 

Auch wenn ich mich nun etwas vereinfacht ausdrücke, verleiht Pinot Noir dem Wein Fülle, der Chardonnay die besondere Finesse und der Pinot Meunier eine gewisse Fruchtigkeit. Ganz gleich, ob es sich um einen Blanc de Blancs, ein Champagner aus sortenreinen Chardonnay-Cuvées von der Côte des Blancs, oder einen Blanc de Noirs, ein weisser Wein aus ursprünglichen, dunklen Trauben aus Hautvillers, handelt, jeder noch so eigenwillige Champagner durchläuft ein komplexes Herstellungsverfahren.

Den Beginn macht die Assemblage, bei der ein Champagner aus bis zu hundert verschiedenen französischen Weinen unterschiedlicher Jahrgänge verschnitten wird. Der Grundwein wird zu 70 % von einem jahrgangsaktuellen Wein gestellt, der Rest besteht aus Reserveweinen. Diese sind die Versicherung der Champagnerhäuser, jedes Jahr einen gleichwertigen und ähnlich schmeckenden Champagner zu kreieren. Nach der Assemblage folgt die Méthode Traditionelle oder auch Méthode Champenoise, die den französischen Weisswein oder Roséwein das Prickeln lehrt. In dieser zweiten Gärung werden dem Wein Zucker sowie Hefe hinzugefügt und die Flasche wird mit einem Korken verschlossen. Nach drei Wochen werden die Weinflaschen für abermals 21 Tage in sich kontinuierlich drehende Rüttelpulte gestellt, um die Hefe zu lösen. 

Es war Barbe-Nicole Clicquot, die diese «Méthode Classique» erfand und aus dem damals noch trüben Getränk den heute glasklaren Schaumwein machte. Die abgesetzte Hefe wird dann nach einem Eisbad als gefrorener Pfropfen durch Überdruck (Degorgieren) aus der Flasche gepresst. Im letzten Schritt wird der Flüssigkeitsverlust durch eine Dosage ausgeglichen, die das gut gehütete Geheimnis aller Champagnerhäuser ist, da sie vermag, dem Champagner eine persönliche Note zu verleihen. 

Der Champagner oder: Familiengeschichten aus dem Norden Frankreichs

Die Geschichte des Champagners ist eng verbunden mit den Namen grosser französischer Familien, die massgeblich zur Entwicklung und Verfeinerung des Champagners im 17. und 18. Jahrhundert beigetragen haben. Viele dieser Champagnerhäuser sind längst in internationalen Handelsmarken aufgegangen. Allen voran im Luxusgüterhersteller LVMH. Zu ihm gehören neben Moët & Chandon, Ruinart, Dom Pérignon und Veuve Clicquot auch Mercier und Krug, die ebenfalls auf eine lange Geschichte von Champagnerhäusern in Familienbesitz blicken können. 

Die unabhängigen Champagnerhäuser: Louis Roederer und Bollinger

Zu den wenigen unabhängigen Champagnerhäusern gehört Champagne Louis Roederer. Es befindet sich seit 1819 in Familienbesitz und ist für die erste Cuvée de Prestige eines Champagners bekannt: den Louis Roederer Cristal. Diese erste Luxuscuvée wurde 1876 für Zar Alexander II. in eine aufwendige Kristallflasche abgefüllt. Fortan reservierte der Zar jährlich die besten Cuvées. Ein nicht so leichtes Unterfangen, da Cristal nur in den wirklich guten Jahren produziert wird, in denen seine Rebsorten Pinot Noir und Chardonnay die perfekte Reife erlangen. Um dieser Einzigartigkeit weiter Ausdruck zu verleihen, erfolgen die jährlich rund 700’000 Abfüllungen bis heute in besonders schwere Flaschen mit einem flachen Boden.  

Neben dem Cristal Rosé, dem Brut Vintage und dem Blanc de Blancs gehört die Spezialcuvée Cristal immer noch zu den bekanntesten Schaumweinen des Hauses. Darüber hinaus führt Louis Roederer auch eines der berühmtesten Weingüter in Bordeaux: das Château Pichon Longueville-Comtesse de Lalande. 

Ein weiteres Champagnerhaus, das bis heute familiengeführt wird, ist Bollinger. 1889 gegründet, machte sich Champagne Bollinger unter Queen Victoria als offizieller Hoflieferant des britischen Hofes einen Namen und schuf damit ein Image, das bis heute nachwirkt. Heute stellt Bollinger auf mehr als 150 Hektar Rebfläche grosse französische Schaumweine wie etwa den Special Cuvée her, sozusagen als Ausdruck des Stils des Hauses. Das Besondere: Die Mischung enthält circa 10 % Reservewein, der bis zu 15 Jahre alt sein kann und dem Champagnerwein dadurch eine gelungene Komplexität verleiht. 

Diesem Champagnerhaus zollen wir pünktlich zu den Feiertagen unseren Respekt. Zu Weihnachten können Sie den prestigeträchtigen Bollinger Grande Année bei Selection Schwander kaufen. 

Jean-Remy Moët und sein berühmter Influencer Napoleon

Dem jungen Claude Moët gelang es, durch den Export des Schaumweins aus der Champagne nach Paris das edle Getränk am Hof salonfähig zu machen. Sein Enkel, Jean-Remy Moët, der die ehemalige Abtei Hautvillers des Mönchs Dom Pérignon erwarb, gelang ein weiterer Schachzug, den man heute vielleicht als «Influencer Marketing» beschreiben könnte. Dank seiner engen Freundschaft zu Napoleon Bonaparte wurde der Champagner aus dem Hause Moët europaweit bekannt. Es heisst, Napoleon hätte bei seinen späteren Feldzügen immer einen sicheren Vorrat an echtem französischem Schaumwein dabei gehabt. Denn, da war er sich sicher: «Nach dem Sieg verdienst du ihn, nach der Niederlage brauchst du ihn.» 

Die Maison Ruinart: das älteste Champagnerhaus 

1729 gründete der Mönch Thierry Ruinart mit der Maison Ruinart das erste Champagnerhaus. Er war es auch, der 1764 den ersten Rosé-Champagner aus einer Cuvée von Chardonnay und Pinot Meunier in ganz Europa auslieferte. Er legte zusammen mit Veuve Clicquot den Grundstein für diesen in der Herstellung besonders aufwendigen französischen Schaumwein.