«Corfiero» Podere Forte (rot) 2017

Obwohl Pasquale Forte mit seinen Weinen die mediale Öffentlichkeit bewusst meidet, zählen sie bei unserer Kundschaft zu den beliebtesten Italienern in der oberen Preisklasse. Das freut mich besonders, gehören sie für mich doch zu den erlesensten Rotweinen der Toskana. Freilich kommt dies nicht von ungefähr, sondern ist das Resultat harter, skrupulöser Arbeit. Ich habe selten eine derart auf Spitzenleistung konditionierte Person wie Pasquale getroffen. Unterhält man sich mit ihm, wird förmlich spürbar, wie sehr er vom Willen, das Höchstmass zu erreichen, durchdrungen ist. Im Gegensatz zu den meisten Produzenten ist er zudem in der glücklichen Lage, sich auch sämtliche Investitionen zur Qualitätssteigerung problemlos leisten zu können. Bei unserem Besuch im Mai stellen wir erstaunt verschiedene Veränderungen im Keller fest. Am auffälligsten sind einzelne in Gitter gefasst Steinwände im Barriquekeller. Der Direktor Giovanni Mazzoni erklärt: «Das Wasser läuft die Steine hinunter und bewirkt eine harmonische Befeuchtung des Kellers. Wir erreichen so auf natürliche Weise eine ideale Luftfeuchtigkeit und müssen, da der Keller unterirdisch ist, auch nicht herunterkühlen.» Absolut bemerkenswert sind Pasquales Versuche mit speziellen Drohnen für den Pflanzenschutz. Er sagt: «Ich musste eigens eine Erlaubnis des Verteidigungsministeriums einholen, weil sie so gross sind. Wir können mit ihnen 150 Kilogramm Flüssigkeit transportieren und vermeiden auf diese Weise Emissionen und Bodenverdichtungen, wie sie von Traktoren verursacht werden. Das Grossartige ist aber, dass wir durch diese besondere Technik weit weniger Pflanzenschutz ausbringen müssen. Mit unseren Drohnen erhöhen wir den Wirkungsgrad um sagenhafte neunzig Prozent!» Bei der anschliessenden Verkostung konzentrieren wir uns auf unsere Spezialfüllung, den ‹Corfiero›. Da Fortes bester Wein, der ‹Guardiavigna›, ab dem Jahrgang 2016 preislich in extreme Höhen steigen wird, ermöglichte uns Pasquale grosszügigerweise, eine etwas schneller reifende Variante zu füllen, die massiv preiswerter als der künftige ‹grand vin› ist, der rund 200 Franken kosten wird. Der ‹Corfiero› stammt von denselben Rebbergen und wurde mit der gleichen Sorgfalt nach Demeter-Richtlinien erzeugt. Pasquale erläutert: «Die Reben sind zwar etwas jünger und der Wein ist früher konsumbereit. Aber es ist ein veritabler Forte!» Dem können wir nur beipflichten: Das trockene, heisse Jahr 2017 erbrachte nur die Hälfte der üblichen Erträge, jedoch ein wunderbar konzentriertes und zugleich elegantes Gewächs.