Barka rouge «Talliya» (rot) 2016

Leider konnten wir 2020 keine Einkaufsreise in den Libanon unternehmen, da die Lage im Land einfach zu unsicher ist. Liebend gerne hätten wir den Besuch vom September 2019 wiederholt, denn die abenteuerliche Reise zu Château Barka im gleichnamigen Dorf im Bekaa-Tal war eine der schönsten und interessantesten, die wir in den letzten Jahren erleben durften. Es scheint aber so, dass dieses eindrucksvolle, immer noch stark von Frankreich geprägte Land, das einst als ‹Schweiz des Orients› bezeichnet wurde, nicht zur Ruhe kommt. So existiert der Beiruter Hafen, wo wir seinerzeit im Restaurant Babel Bay vorzüglich gegessen haben, nach der Explosionskatastrophe am 4. August 2020 nur noch in Teilen und wird jetzt wieder mühsam aufgebaut. Man kann nur inständigst hoffen, dass die Zukunft dieses faszinierenden Landes friedvoller verlaufen wird. Höchst erfreulich ist, dass die Weine von Barka bei unserer Kundschaft auf grosse positive Resonanz gestossen sind. Unser einziges Problem war der Nachschub, da der Transport vom Libanon aus sehr kompliziert, langwierig und unverschämt teuer ist. Vor wenigen Tagen wurden wir von unserem schweizerisch-libanesischen Freund Georges Issa El Khoury, dem wir den Tipp mit Barka verdanken, voller Stolz darüber informiert, dass Château Barka aufgrund unserer Aktivitäten 2020 in der Schweizer Importstatistik libanesischer Weine stolze Nummer eins geworden ist. Wir treffen uns mit Georges im sehr guten Restaurant Le Cèdre, das der Libanese Maurice Houraibi vor bald dreissig Jahren an der Badenerstrasse 78 in Zürich gegründet hat. Zum Essen bringen wir die aktuellen Jahrgänge von Château Barka mit, dessen Rebberge im Bekaa-Tal in völlig unberührter Natur auf einer Höhe von 1500 bis 1800 Meter über Meer liegen. Auf überaus kargen Kiesböden, die an jene im Médoc erinnern, gewinnt Hisham Geagea mit seiner Familie kraftvolle, hervorragende Rotweine, die dank des warmen, trockenen Klimas völlig naturbelassen erzeugt werden. Hisham erklärt: «Wir produzieren gewissermassen biologischer als die meisten Bio-Betriebe, da wir als Pflanzenschutz nur ein wenig Schwefel und kaum je Kupfer ausbringen.» Einfach grossartig gelungen ist der ‹Rouge Royal› 2016, der auch im internationalen Massstab mit allerbesten Erzeugnissen mithalten kann; der ‹Talliya› rouge indes ist ein ausgezeichneter, herzhafter Alltagswein voller Kraft und Energie.