Vietti Barbera d’Asti DOCG, (rot) 2019

Bei unserem Besuch letzten September sind wir sehr gespannt, welche Veränderungen uns erwarten, da Luca und Elena Currado nun nicht mehr bei Vietti arbeiten. Der Betrieb wurde allerdings bereits 2016 vom amerikanischen Investor Kyle Krause gekauft, der glücklicherweise nichts am Erfolgskonzept veränderte, sondern stattdessen nochmals kräftig investierte. Ausserdem brachte er zwölf Hektar Barolo in das Weingut ein – enorm, wenn man be- denkt, dass ein Hektar zwischen 2 und 5 Millionen Euro kostet! Voller Elan empfängt uns Eugenio Palumbo, der seit über zwanzig Jahren – während dieser Zeit gemeinsam mit Luca Currado – für Rebberg und Keller verantwortlich ist. Er hat in Alba Önologie studiert. Lächelnd sagt er: «Ihr braucht keine Sorge zu haben, ich leite ein bestens eingespieltes Team mit langjährigen Mitarbeitern. Wir alle wissen genau, was zu tun ist. Der Inhaber ist übrigens ein be- kennender Barolo-Fan, und italienische Weine haben ihn schon immer fasziniert, nicht zuletzt, weil seine Mutter Italienerin ist. Die Finanzkraft der Familie Krause ist zudem ein nicht zu unterschät- zender Vorteil.» Die überaus kompetente Führung durch den Be- trieb zeigt uns schnell, dass Eugenio nicht zu viel versprochen hat. Nach über zwei Jahrzehnten kennt er wirklich jedes noch so kleine Detail. Da unser Besuch in die Erntezeit fällt, verkosten wir das Sortiment nicht im anderweitig genutzten Degustationsraum, sondern auf der wunderschönen Terrasse mit Sicht auf das Geschehen. Es ist bemerkenswert, wie deutlich sich Viettis Barolo-Lagen voneinander unterscheiden und jede Partie ihren eigenen Charakter hat. Sie sind allesamt grandios, allerdings liegen sie in einer abgehobenen Preisklasse. Wir wenden uns deshalb unserer Barbera-Spezialfüllung zu, die aus den besten Parzellen der erstklassigen Lage La Crena gewonnen wurde. Die alten, zwischen 1932 und 1936 gepflanzten Rebstöcke bringen Trauben von ausserordentlicher Güte hervor, und ihr Wein begeistert uns stets aufs Neue. Hier be- kommt der Piemont-Liebhaber einen Rotwein allerhöchster Qua- lität, ohne sich dafür preislich ruinieren zu müssen. Eugenio erklärt: «2019 war ein superbes Jahr, und eure Füllung hat sich bereits wunderbar entwickelt. Im Gegensatz zum regulären La Crena, den wir bereits vor längerer Zeit verkauft haben, profitiert euer Barbera jeweils von einer wesentlich längeren Reifephase, was dem Wein ausserordentlich gut tut.»