Unser Besuch auf dem geschichtsträchtigen Pfälzer Weingut Bassermann-Jordan beginnt mit einer Fahrt durch die Reben unter der fachkundigen Führung von Tanno Reck und Philipp Losem, gefolgt von einer Kellerbesichtigung mit den beiden Verantwortlichen Alicia Galdames-Farias und André Jankowski. Philipp Losem, Önologe und seit 2010 mit dabei, erklärt: «Unsere Weine sind ausgesprochen terroirbetont. Um die Charakteristiken unserer wertvollen Böden herauszuarbeiten, können wir dank der Pionierleistung mehrerer Generationen auf einen reichen Erfahrungs- schatz zurückgreifen.» Die Weinberge in Forst, Deidesheim und Ruppertsberg umfassen heute rund 50 Hektar Rebfläche in 20 Einzellagen, darunter viele vorwiegend mit Riesling bepflanzte und biodynamisch bewirtschaftete Spitzenlagen wie ‹Kirchenstück›,
‹Jesuitengarten› und ‹Hohenmorgen›. Diese gesuchten und weit über die Landesgrenzen hinweg bekannten Spitzenweine zählen jedoch zu den kostspieligsten Gewächsen Deutschlands. Glücklicherweise gelang es uns, die Bassermann-Equipe für eine erschwingliche Spezialfüllung zu begeistern.
Der für unsere Cuvée zu über 80 Prozent aus Bassermanns Erster Lage ‹Deidesheimer Herrgottsacker› stammende Wein wurde mit einem Gewächs aus ebenfalls eigenen Trauben aus Ruppertsberg assembliert. Entstanden ist ein wunderbar feiner, herrlich trockener, mineralischer Riesling, der rundum begeistert und ein idealer Begleiter für hochsommerliche Temperaturen ist.
Benannt haben wir unsere Spezialfüllung ‹F.B.J.› nach Friedrich von Bassermann-Jordan (1872–1959), der im Jahr 1907 das weg- weisende Standardwerk ‹Die Geschichte des Weinbaus› schrieb, indes sein Bruder Ludwig den deutschen Weinbau sowohl auf politischer als auch internationaler Ebene repräsentierte und massgeblich an der Neufassung des deutschen Weingesetzes von 1909 mitwirkte. Ihr Vater war ein namhafter Unternehmer und Bankier; in der Ahnenreihe finden sich erstaunlich viele illustre Persönlichkeiten, darunter Friedrich Daniel Bassermann, der einer der wichtigsten liberalen Politiker Deutschlands im 19. Jahrhundert war. Auch Andreas Jordan verdient Erwähnung, war er doch der Vorreiter des Qualitätsweinbaus in der Pfalz. Leider ist es nicht möglich, die faszinierende Geschichte dieses Weinguts und ihrer Protagonisten in Kürze darzustellen.