Mitte August besuchten wir Jean-René Germanier und seinen Neffen Gilles Besse, deren Betrieb zweifelsohne zu den führenden im Wallis zählt. Die Aufbruchstimmung und Motivation sämtlicher Mitarbeiter, Bestes zu leisten, sind bemerkenswert; das Fachwissen und die Passion der Önologin Delphine Dubuis schlicht beeindruckend. Neben unserer Chasselas-Spezialfüllung aus Ardon degustierten wir das gesamte aktuelle Programm sowie einige ältere Weine. Glänzend haben sich beispielsweise unsere Cayas Reserve ‹Rives› 2018 sowie der vor zwei Jahren angebotene Cayas 2020 entwickelt, der jetzt von Germanier für 58 Franken an die gehobene Gastronomie verkauft wird. Als unsere Favoriten kristallisierten sich folgende Weine heraus, wobei unsere Spezialfüllung 2022er Cayas Reserve ‹Rives› noch ein wenig Reife benötigt:
Cayas›, Syrah du Valais (rot, Schweiz) 2022
Im Stil des 2020ers, jedoch aufgrund des wärmeren
Jahrgangs kräftiger. Nobel, mit guter Konzentration
und der charakteristischen Syrah-Aromatik, noch
jung. Ein vorzüglicher Rotwein, der ohne Frage zu
den grossen Gewächsen der Schweiz gehört.
Ich bin, offen gestanden, kein grosser Fan der Traubensorte Heida (die auch Païen oder Savagnin Blanc heisst); vielen fehlt einfach der Tiefgang, aber Germaniers Heida Réserve – von Delphine Dubuis brillant gekeltert – ist schlicht grossartig und straft mein Vorurteil Lügen: konzentriert, äusserst elegant, mit einer wunderbaren Harmonie zwischen Reife und Frische, von strahlend schöner Erscheinung. Bravo! Die Trauben stammen aus der Gemeinde Saillon und wurden in zur Hälfte neuen 400 Liter Barriques vergoren und darin während 18 Monaten gereift. Lediglich 1000 Flaschen erzeugt; begrenzte Verfügbarkeit.
Ardon ‹Rives du Soleil›, Wallis (weiss, trocken) 2023
Einer unserer beliebtesten Schweizer Weine, ideal
zum Apéro und ein prächtiger Begleiter zu verschiedensten
Gerichten: Frisch, mineralisch, mit einer
feinen Würze – jeder Schluck animiert zu einem
nächsten. Die Gemeinde Ardon mit ihren eindrücklichen
Steillagen ist eine Trouvaille, und die kargen,
schwarzen Schieferböden ergeben Jahr für Jahr einen
von Germaniers verführerischsten Chasselas.